Gesunde Haut...

Unsere Haut setzt sich aus 3 Hautschichten zusammen: ganz unten die Unterhaut, in der Mitte die Lederhaut und oben - wie der Name schon sagt - die Oberhaut.

 

Die Oberhaut - auch Epidermis genannt - ist die oberste Hautschicht und Trägerin der Hautschutzbarriere und des Säureschutzmantels. Die Epidermis wiederum besteht aus 4 Zellschichten:

 

4) obenauf die Hornzellenschicht

3) dann die Körnerzellenschicht

2) darunter die Stachelzellenschicht

1) ganz unten die Basalzellenschicht

 

Jede Zelle unserer Haut durchläuft innerhalb von 4 Wochen die 4 Schichten und entwickelt sich dabei von der Basalzelle zur Hornzelle.

Die Hornzellen sind tote Zellen, die keinen Zellkern mehr haben, aussehen wie Ziegelsteine und in eine mörtelartige Substanz (dem Inhalt der Zellkerne) eingebettet sind. Diese mörtelartige Substanz besteht aus Eiweißen und wertvollen Fetten (Ceramide).

Wenn alles gut geht, haben unsere Hornzellen unsere Hautschutzbarriere noch eine Weile als Ziegelsteine geschützt und sich dann unbemerkt abgelöst. Es kann aber auch vorkommen, dass Zellphasen einfach übersprungen werden, was schlecht für die Hautschutzbarriere ist, da sich Zellen mit Zellkern nicht als Ziegelsteine eignen, sie noch keinen Mörtel produziert haben und noch fest aneinander kleben, so dass sie sich in sichtbaren Schuppen ablösen.

 

Möchte der Körper ein Allergen, einen Reiz oder auch Trockenheit loswerden, beschleunigt er das Abschuppen der Zellen.

So beträgt bei Ekzemen und Schuppenflechte die Reifezeit der Zellen nur ca. eine Woche, anstatt von vier.

Kann man Schuppen also sehen, ist also definitiv etwas nicht in Ordnung!

... und Seborrhoea sicca

Eine Seborrhoea sicca ist fettreich, aber gleichzeitig feuchtigkeitsarm.

 

Bei Seborrhoea sicca schuppt sich die Haut meist an den Augenbrauen, den Nasenflügeln und um den Mund. Es handelt sich dabei aber nicht um trockene, sondern um fettige Schuppen. Die Ursache für die Schuppen ist dabei vermehrter Talgfluss. Fließt zu viel Talg, vermehren sich die Hefepilze in den Poren übermäßig, da sie sich von dem Talg ernähren und deren Ausscheidungen reizen dann die Haut, die wiederum mit vermehrtem Abschuppen reagiert.

 

Sind Schuppen also gelb und klebrig und hinterlassen einen öligen Film, wenn man sie zwischen den Fingern zerreibt, sind es fettige Schuppen. Trockene Fetthaut ist eine Sonderform der fettigen Haut.

 

Seborrhoe bedeutet "Talgdurchfall" und tritt dort auf wo die Taldrüsen besonders groß und die Fettproduktion hoch ist, nämlich an Kopf, Ohren, Stirn, Augenbrauen und Nase. Hält man die Schuppen nun für trockene Haut (was ja erstmal naheliegend ist) und versucht, Ihnen mit einer reichhaltigen Creme zu begegnen, freut sich der Pilz über noch mehr Futter und macht alles noch schlimmer! Denn trockene Haut bedeutet fettarme Haut. Seborrhoea sicca ist aber nicht fettarm, sondern feuchtgkeitsarm, also dehydriert. Daher verschlimmern Pflegeprodukte für trockene Haut den Hautzustand und verbessern ihn nicht.

 

Hält man die Haut aufgrund der durch den Talg entstehenden Unreinheiten dagegen für eine unreine Haut und verwendet scharfe, alkoholhaltige Produkte, trocknet die Haut noch weiter aus und unsere Haut steuert mit noch höherer Fettproduktion dagegen, so dass auch diese Produkte den Hautzustand verschlechtern.

 

Menschen mit trockener Fetthaut leiden unter einer gestörten Hautbarriere, die sich negativ auf den natürlichen Feuchtigkeitsgehalt der Haut auswirkt. Durch diesen Feuchtigkeitsverlust wird der natürliche Säureschutzmantel der Haut angegriffen und es kommt zu den für die trockene und sensible Haut typischen Spannungsgefühlen, Irritationen und Rötungen. Um den Feuchtigkeitsverlust auszugleichen und die Elastizität und Geschmeidigkeit der Haut zu erhalten, produzieren die Talgdrüsen der Haut vermehrt Fett nach.

Ursache für den vermehrten Talgfluss ist der Feuchtigkeitsverlust. Da der Talgabfluss durch die Verhornungsstörung der oberen Hautschicht jedoch nur langsam und zäh erfolgt, kommt es zur Bildung von Talgpropfen, Mitessern und Pickeln die sich nur sehr schwer entfernen lassen. Die Haut wirkt spröde und schuppig, insbesondere in der kalten Jahreszeit, wenn die Haut zusätzlich durch die trockene Heizungsluft strapaziert wird. Die Hautoberfläche fühlt sich wie fettes Schmirgelpapier an.

Auslöser für die Störung der Hautbarriere ist meist eine Veränderung im Hormonhaushalt (wie z.B. das Absetzen der Pille).

 

Entfernt man nun die verdickte Hornschicht z.B. durch Mikrodermabrasion, bilden sich neue Hautzellen nach, die Haut kann wieder "atmen" und Pflegestoffe besser aufnehmen. Wenn die Pflegestoffe besser von der Haut aufgenommen werden, muss sie nicht mehr so viel Talg produzieren, um die Haut elastisch zu halten und die Verhornungsstörung nimmt ab.

Meine Sicca und ich

2014 war meine Haut gerötet, schuppte sich an Stirn, Nase und Kinn, sogar in den Augenbrauen hingen kleine Hautschuppen und sie spannte ganz fürchterlich und fühlte sich wie fettiges Schmirgelpapier an. Ich konnte die verkapselten Unreinheiten förmlich fühlen.

Auch heute noch ist mein Gesicht nach dem Duschen mit roten Flecken übersät, die inzwischen aber schnell zurückgehen, wenn ich dann eine Feuchtigkeitspflege auftrage. Insgesamt ist das Hautbild aber recht unruhig, so dass ich mich mit etwas Make-up (Mineral Foundation) wohler fühle. Auch die Kopfhaut ist bei mir stark betroffen, was sich in starkem Juckreiz und Schuppen äußert.

Durch die sorgfältige Auswahl der Pflegeprodukte unter dem Mantra: "Meine Haut ist nicht trocken und nicht unrein, sondern feuchtigkeitsarm" habe ich heute einen Zustand erreicht, mit dem ich durchaus zufrieden bin und der mit dem damaligen nicht vergleichbar ist. Dabei habe ich z.B. auch mehrere Monate auf Milchprodukte verzichtet, was bei mir aber keinen sichtbaren Erfolg gebracht hat.