Teebaumöl - Anwendungstipps für Haut und Haar

Heute möchte ich euch einen wahren Allekönner vorstellen: Das Teebaumöl.

Der Teebaum, aus dessen Blättern und Zweigen das Teebaumöl gewonnen wird, ist in Australien beheimatet. Teebaumöl wird von den Ureinwohnern Australiens schon sehr lange als Heilmittel bei offenen Wunden, Entzündungen oder auch bei Erkältung eingesetzt. Den meisten von uns ist Teebaumöl und sein markanter Geruch wahrscheinlich noch aus der Pubertät bekannt, wo wir es gegen Pickel eingesetzt haben... Wie ihr Teebaumöl für Haut und Haar einsetzen könnt, möchte ich euch heute zeigen.

Zutaten für Haut- und Haarmasken mit Teebaumöl (Kokosöl, Heilerde, Rizinusöl)

Teebaumöl für Kopfhaut & Haare

Beim Verfassen des Blogposts Reine Kopfsache Teil 4 bin ich im Zusammenhang mit der Kopfhauttinktur wieder auf den Hefepilz Malassezia Furfur gestoßen, den ich zwischenzeitlich schon gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. Dieser Hefepilz gehört zu einer gesunden Hautflora und kommt daher auch auf einer gesunden Kopfhaut vor. Bei seborrhoeischen Hauterkrankungen (wie Seborrhoea sicca) überwuchert er jedoch die Kopfhaut. Da er sich von Fettsäuren ernährt, begünstigt eine erhöhte Talgproduktion das Wachstum des Pilzes. Die Stoffwechselprodukte dieses Pilzes reizen wiederum die Kopfhaut und führen zu Juckreiz und klebrig-strähnigen Haaren.

Die juckende Kopfhaut bei Sicca-Häuten kann daher ein Anzeichen trockener Kopfhaut, aber auch der Ausbreitung des so niedlich klingenden Hefepilzes sein! (Ich muss dabei immer an Fuchur aus der unendlichen Geschichte denken...)

 

Da ich natürlich nicht gleich die chemische Keule auspacken will, kam mir das altbewährte Teebaumöl in den Sinn! Ätherisches Teebaumöl wirkt antiseptisch, bakterizid und fungizid. Es beruhigt gereizte Kopfhaut, beugt fettigem Haar vor, verhindert, dass die Talgdrüsen verstopfen und fördert den gesunden Haarwuchs. Das klingt doch genau nach dem Wundermittel wonach ich gesucht habe!

 

Also habe ich mich im Netz nach Anwendungsmöglichkeiten für Teebaumöl umgesehen und stelle euch heute meine Favoriten vor. (Ich habe mir Rezepte rausgesucht für die ich alle Zutaten zuhause hatte und die ich so aufbrauchen konnte.)

 

Teebaumöl sollte jedoch nicht unverdünnt verwendet werden, weil es Kontaktallergien und Hautirritationen auslösen kann. Vor der Anwendung von Teebaumöl, also am besten einen Verträglichkeitstest machen.

 

So sah meine 8 Wochen (Januar - Februar 2021) Kopfhaut-Kur aus:

 

1) Teebaumöl-Shampoo

 

Eine ganz einfache Möglichkeit, Teebaumöl anzuwenden ist, es einfach ins Shampoo zu geben. Alles was ihr dazu benötigt ist ein Teebaumöl in guter Qualität und euer Shampoo. Um eine optimale Wirkung zu erzielen, wird meist ein Mischverhältnis von bis zu

  • 10 ml Teebaumöl auf
  • 100 ml Haarshampoo

bei der Anwendung als Kur oder für einen begrenzten Zeitraum empfohlen. Bei täglicher Anwendung wird 1 Tropfen auf 30 ml Shampoo empfohlen.

 

Ich habe für den Anfang auf eine niedrigere Dosierung gesetzt und 10 Tropfen in meine 200 ml Shampooflasche gegeben, denn bei zu häufiger Anwendung oder zu hoher Konzentration kann die Haut nicht nur austrocknen, sonden es können auch allergische Reaktionen entwickelt werden. 

 

2) Teebaumöl Haarspülung

Nach jeder Haarwäsche, also alle 2-3 Tage habe ich nach der Haarewäsche eine Spülung bzw. Rinse mit Teebaumöl gemacht:

  • 500 ml Wasser oder kalten! Kräutertee (z.B. Lindenblüte, Kamille, Salbei etc.)
  • 2 EL Apfelessig
  • 5 Tropfen Teebaumöl

gut durchmischen und nach dem Haarwaschen als saure Rinse über Kopfhaut und Haare gießen.

Die Spülung muss nicht ausgewaschen werden, der Essig- und Teebaumölgeruch verfliegt im trockenen Haar!

 

3) Wöchentliche Haarkur (im Wechsel):

a) Haarkur mit Teebaumöl

  • 1 EL Rizinusöl
  • 1 EL Olivenöl
  • 8 Tropfen Teebaumöl

Alle Zustaten gut mischen, auf der Kopfhaut verteilen und einmassieren.

30 Minuten einwirken lassen und gut ausspülen.

 

b) Antibakterielle Haarkur mit Kokosöl:

  • 1 TL Kokosöl

durch Erwärmen verflüssigen und vor der Haarwäsche in die Kopfhaut einmassieren.

5 Minuten einwirken lassen und Haare wie gewohnt waschen.

Kokosöl

Kokosöl ist nämlich nicht nur zum Verzehr geeignet, sondern soll auch Zecken abhalten können und für die Ölreinigung geeignet sein. Neben gesättigten Fettsäuren sind Vitamine, Mineralstoffe sowie Spurenelementen enthalten. Dabei bildet Laurinsäure mit fast 60 % den höchsten Fettsäureanteil im Kokosfett. Es zählt zu den mittelkettigen Fettsäuren und wirkt antimikrobiell. Der molekulare Aufbau des Öls soll es ihm ermöglichen, bis ins Innere des Haares vorzudringen.

  • Laurinsäure wirkt antibakteriell und antifugal, dadurch haben Pilze auf der Kopfhaut keine Chance. Die Fettsäure entzieht ihnen den Nährboden, der Kopfhautpilz stirbt ab und die übermäßige Talgproduktion wird eingedämmt.
  • Laurinsäure schützt die Kopfhaut vor Entzündungen.
  • Kokosöl kann besonders gut in das Haar eindringen und versorgt es von innen mit wertvollen Nähr- und Pflegestoffen.
  • Die Lipide des Kokosöls legen sich wie ein Schutzfilm ums Haar, vorhandene Feuchtigkeit wird eingeschlossen und die Haarpracht vor dem Austrocknen bewahrt. 
  • Eine aufgeraute, äußere Schuppenschicht der Haare legt sich wieder dachziegelartig an, stumpfe und matte Haare werden so wieder weich und glänzend.

Gesichtsmaske mit Teebaumöl

Gesichtsmaske Heilerde & Teebaumöl

Heilerde und Teebaumöl sind ideale Partner für Gesichtsmasken. Die Heilerde liefert zahlreiche Mineralstoffe und Spuren-elemente in poröser Puderform. Auf physikalische Weise bindet die Heilerde Hautfett, überschüssigen Talg, Bakterien und giftige Stoffwechselprodukte. Sie zieht quasi wie ein Schwamm Schadstoffe aus den Poren, öffnet sie und macht so den Weg frei für die entzündungshemmenden Wirkstoffe des Teebaumöls.

Zutaten:

  • 1 Esslöffel Heilerde
  • 2 Tropfen Teebaumöl
  • etwas Wasser

Heilerde mit Wasser und Teebaumöl vermischen, bis eine dicke Paste entsteht. Die Maske auf das Gesicht auftragen und dabei die Augenpartie aussparen. Maximal 15 Minuten einwirken und trocknen lassen und anschließend mit lauwarmen Wasser abwaschen. Danach eine Feuchtigkeitspflege auftragen.

 

Gesichtsmaske Honig & Teebaumöl

Naturreiner Honig ist auch ein hervorragendes Hautpflegemittel, da er zahlreiche, pflegende Wirkstoffe enthält, unter anderem Aminosäuren, Spurenelemente und Enzyme. Der Zucker des Honigs zerstört die Zellhüllen von Keimen. Sein saurer pH-Wert von 3,9 unterstützt die Wundheilung. In Kombination mit Teebaumöl pflegt Honig die Haut samtweich, heilt Hautunreinheiten und beugt Faltenbildung vor. Allerdings sollte man unbedingt einen schadstofffreien Bio-Honig wählen.

Zutaten:

  • 1 Esslöffel Honig
  • 2 Tropfen Teebaumöl

Den Honig ggf. in der Mikrowelle leicht anwärmen, damit er flüssiger wird. Das Teebaumöl mit dem Honig vermischen und auf das Gesicht auftragen, die Augenpartie wieder freilassen. Die Maske ca. 15 Minuten einwirken lassen und mit warmem Wasser und einem weichen Lappen abwaschen. Anschließend die Haut eincremen.

Mein Fazit

Bereits nach der ersten Anwendung der Haarkur mit Teebaumöl war der Juckreiz kaum noch vorhanden und nur am zweiten Tag nach der Haarwäsche ganz schwach ausgeprägt. Da ich zeitgleich die Gesichtsmaske mit Heilerde und Teebaumöl aufgelegt hatte und auch hier der Juckreiz zwischen den Augenbrauen sofort verschwunden war, kann ich diesen positiven Effekt auch ganz sicher auf das Teebaumöl zurück führen!

Mit der Teebaumöl Haarspülung bin ich super zurecht gekommen und fand sie auch sehr erfrischend für die Kopfhaut. Was mich allerdings nicht so ganz überzeugt hat, war die antibakterielle Haarkur mit Kokosöl. Ich hatte große Mühe, das Kokosöl wieder aus den Haaren zu bekommen und meine Haare waren danach immer etwas strähning, so dass ich das Kokosöl lieber wieder beim Wandern zur Zeckenabwehr einsetze!

 

Hier noch ein paar lesenwerte Links für euch:

myrto: Fettige Kopfhautschuppen loswerden – und das ganz natürlich

juckendekopfhaut.de: https://juckendekopfhaut.de/fettige-schuppen/

Deutsche Apotheker Zeitung: Kopfhautschuppen

 

Habt ihr in eurer Jugend auch Teebaumöl verwendet und jetzt wiederentdeckt oder schon eine der Anwendungsmöglichkeiten ausprobiert, dann teilt eure Erfahrungen und nehmt mit eurem Kommentar am Gewinnspiel zum 5. Blog-Geburtstag teil!

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Kommentare: 4
  • #1

    Lydia (Samstag, 05 November 2022 14:01)

    Ich hab seit ungefähr sechs Jahren eine echte Mimosenhaut ( sebborroisches Ekzem) die durch diverse Shampoos schlimmer statt besser geworden ist. Durch Zugall hab ich deinen Beitrag über Teebaumöl gefunden und werde es mal ausprobieren in der Hoffnung dass es meine Kopfhaut entspannt...
    Ich bin ebenfalls auf der Suche nach dem perfekten Shampoo, bisher aber erfolglos.

  • #2

    Mimose (Montag, 07 November 2022 21:42)

    Liebe Lydia,
    dass du unter dem seborrhoischen Ekzem leidest, tut mir wirklich leid! Das ist ja doch meist deutlich schlimmer... Ich hoffe, dass du mit Teebaumöl eine Besserung erzielen kannst und halte dir ganz fest die Daumen! Falls keine Besserung eintritt, schreib bitte nochmal, ich habe in einem amerikanischen Podcast von einem Shampoo bei Seborrhoischem Ekzem gehört, das würde ich dir dann nochmal raussuchen (ich hoffe, ich finde die Folge wieder :)
    Mein Lieblingsshampoo ist das Shampoo Balance von Die Kräutermagie. Ein festes Shampoo, das super schäumt, Haare und Kopfhaut gut reinigt und mega ergiebig ist. Es ist für schuppige und gestresste Kopfhaut und ich kann es nur empfehlen!

  • #3

    Lydia (Dienstag, 15 November 2022 12:45)

    Ich hab das Teebaumöl ausprobiert und bin noch am austesten wie viel Öl gut verträglich ist.
    Das Balance Shampoo von Kräutermagie ist tatsächlich sehr gut in der Anwendung und Verträglichkeit!

  • #4

    Mimose (Freitag, 18 November 2022 12:43)

    Hallo Lydia,
    das Teebaumöl sollte man immer vorsichtig dosieren, damit es nicht zu einer Überempfindlichkeit kommt. Das freut mich ja, dass du auch gut mit dem Balance Shampoo von Kräutermagie zurecht kommst! Für mich ist es das mit Abstand beste Shampoo, das ich je hatte!