Ich freue mich, dass ich euch heute wieder einen Gastbeitrag präsentieren kann, denn meine Freundin Antje verwendet für die Haarwäsche Roggenmehl und war so nett, ihre Erfahrungen in einem Gastartikel zusammenzufassen und mit uns zu teilen. Ich selbst habe diese Art der Haarwäsche noch nicht ausprobiert und bin daher sehr gespannt auf ihren Erfahrungsbericht!

Antjes Gastbeitrag
Auch ich habe wider besseren Wissens an einem trüben Herbsttag zur Aufhellung (auch der Stimmung) wieder Strähnchen machen lassen und natürlich sind mir wieder die Haare ausgefallen, der Rest wurde brüchig und störrisch. Da ich mich zudem bemühe Plastikmüll und irssinige Zusatzstoffe zu vermeiden, kam ich auf Roggenmehl - außerdem quasi Superfood für die Haare.
Roggenmehl (RM) hat quasi nur Vorteile:
- Das Fehlen jeglicher bedenklicher Inhaltsstoffe. Um Tenside, Silikone, Mikroplastik etc. muss man sich hier gar keine Gedanken machen.
- Den reinigenden Effekt übernimmt einzig die fettlösende Stärke.
- Dafür hat es eine Fülle an Pflegestoffen! Vitamine, Mineralstoffe, Proteine etc.
- Außerdem kann man durch Zugabe von Tee, Kaffe, Ei, Honig, (Oliven-) Öl, Zitronensaft etc. noch verschiedene "Zusatzfeatures" erzeugen.
Dass es wohl Menschen gibt, die eine Unverträglichkeit entwickeln können, ist das einzig Negative von dem ich je gelesen habe.
Und so geht´s:

Am wichtigsten ist es, wirklich Roggenmehl zu nehmen! Denn bei Weizenmehl würde durch das Gluten eine klebrige Masse entstehen und den Abfluss verstopfen.
Ich nehme Roggenvollkornmehl (RVM) auch für mein feines Haar. Viele schwören auf Typ 1150, weil ihnen das RVM die Haare zu sehr beschwert.
Ich verrühre ca. 2 EL Mehl mit etwas Wasser zu einer Paste. Wenn ich diese ca. 5 Minuten ziehen lasse, überwiegt noch die Stärke, d.h. der reinigende Effekt. Je länger man die Masse ziehen lässt (eine oder mehrere Stunden), desto mehr der pflegenden Inhaltsstoffe werden freigesetzt.
Dass die Paste natürlich gar nicht schäumt, macht das Haarewaschen etwas gewöhnungsbedürftig. Bei meinen halblangen Haaren gehe ich partienweise vor und hebe das Deckhaar etwas an. Wie bei Shampoo oder Haarseife gehe ich nicht bis in die Haarspitzen, sondern massiere eher die Kopfhaut. Ich das RVM einwirken, bis ich fertig geduscht habe. Dann spüle ich sorgfältig aus; wieder partienweise damit auch die unteren Haare mehlfrei werden. Am Schluss spüle ich noch einmal eiskalt nach, das glättet die Haarschuppen und macht das Haar leichter kämmbar. Ich kämme auch direkt unter fließendem Wasser mit einem grobzinkigen Kamm durch.
Nachdem ich anfangs immer mit kleinen Mehlkrüstchen auf der Arbeit erschien, achte ich jetzt besonders auf mehlfreie Ohrmuscheln :)
Man kann ab und an mit einer Essigrinse aus 1 EL Essig auf 1/2 L Wasser die Haare nachspülen, das entfernt nochmal Mehl und Kalk und macht die Haare leichter kämmbar. Das habe ich nach der Verwendung von Haarseife manchmal gemacht, aber nach Roggenmehl habe ich keine Kalkablagerungen auf den Haaren und der ph-Wert stimmt auch.
Haare ausdrücken und Handtuchturban sind meine ersten Trocknungsstufen. Wenn es geht, lasse ich die Haare an der Luft trocknen. Stylingprodukte benötige ich nicht, RVM scheint bei mir wie Haarfestiger zu wirken.
(Nach Shampoo waren meine Haare immer ganz glatt und schlaff...).
Dann bürste ich die Haare nochmal kräftig aus - über dem Waschbecken oder der Dusche, weil da nochmal ein bisschen Mehl rauskommen kann. Das war´s!
Antjes Fazit
Ich habe euch hier einfach mal erklärt, wie ich es mit meinen feinen, schulterlangen und empfindlichen Haaren mache. Auf zahlreichen Internetseiten ist diese Technik auch noch detaillierter beschrieben. Besonders hilfreich finde ich smarticular (inkl. Kommentaren), weil hier noch unzählige Varianten für unterschiedliche Haartypen/Problemfälle durchprobiert wurden und es gefühlt zu jedem Sonderfall eine Lösung gibt.
Habt ihr schon Erfahrungen mit der tensidfreien Haarwäsche mit Roggenmehl gemacht oder könnt euch vorstellen es auszuprobieren?
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Biggi (Donnerstag, 09 Dezember 2021 10:21)
Hallo liebe Mimose!
Vielen Dank für Deinen wundervollen Blog! Ja, ich wasche meine Haare immer wieder mal mit Roggenmehl und benutze es auch regelmäßig als Trockenshampoo. Normalerweise greife ich zum festen Shampoo. Jedoch habe ich immer wieder mal Probleme mit juckender, spannender und schmerzender Kopfhaut. Da bringt dann das Roggenmehlshampoo mit anschließender saurer Linse (1l Wasser mit 1-2 TL Apfelessig) Entspannung! Irgendwann wird mir das Mischen dann aber immer wieder zu lästig und ich greife wieder zum festen Shampoo... Aber an sich finde ich das Roggenmehlshampoo prima und kann es weiter empfehlen!
Liebe Grüße, Biggi