Peelen oder nicht peelen - das ist hier die Frage!

Ein glatterer Teint, feinere Poren und weniger Knitterfalten sollen mit einem Peeling erzielt werden. Beim Peeling werden die abgestorbenen Zellen der obersten Hornschicht entfernt, sie sollen die Durchblutung in den oberflächennahen Gefäßen fördern und die Regeneration der Haut anregen. Zudem sollen sie der Haut helfen, Pflegeprodukte besser aufzunehmen. Aber sind Peelings bei Seborrhoea sicca überhaupt zu empfehlen und wenn ja, welches?

Warum Peelen?

Unsere Haut erneuert sich - je nach Alter - ca. alle 4 Wochen, dabei verlieren wir pro Minute wir ca. 50.000 Hautzellen, die sich genauso schnell nachbilden.  Diese trockenen und abgestorbenen Hautschuppen lassen die Gesichtshaut fahl und müde aussehen und das Gesicht fühlt sich rau und uneben an. Diese abgestorbene Hautzellen können mit einem Peeling entfernt werden.

Die Putzkörperchen in einem Peeling wirken gleich auf mehreren Ebenen: Zunächst rubbeln sie abgestorbene Schuppen weg. Das säubert die Poren und das Hautfett kann besser abfließen. Dadurch bilden sich wiederum weniger Pickel oder Mitesser, die Haut wird entfettet. Auch die Durchblutung wird angeregt und somit auch die Produktion neuer Hautzellen gefördert. Der Teint soll nach einem Peeling frisch, glatt und rosig wirken.  Doch eine zu starke und zu oft angewendete Schälkur kann sogar mehr schaden als nutzen. Denn mit jedem Mal entfernen die Peelings die äußere Schutzbarriere der Haut. Das strapaziert sie und kann sogar die Hautalterung beschleunigen.

Peeling-arten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Haut zu peelen und von abgestorbenen Hautschüppchen zu befreien:

 

1) Mechanisches Peeling

Mechanische Peelings sind Emulsionen mit gerundeten Körnchen in verschiedenen Härtegraden, wie beispielsweise Aprikosenkerne (Hart), Bambuspulver (mittel) oder Wachseperlen (weich).

Für mechanische Peeling können eine ganze Reihe von Wirkstoffen wie z.B. Kleie, Zucker, Salz, Kaffeemehl, gemahlene Kerne oder auch Wachskügelchen eingesetzt werden. Auch Gesichtsbürsten und Microfasertücher zählen zu den mechanischen Peelings. Prinzipiell sind mechanische Peelings, wenn sie dem Hauttyp entsprechende Schleifpartikel enthalten, für alle Hauttypen geeignet.

 

Bei Mimosenhäuten wie der Seborrhoea sicca ist jedoch besondere Vorsicht geboten!

Bei trockener Fetthaut ist der natürliche Schutzfilm der Haut beschädigt. Dadurch kann die Haut die Feuchtigkeit nicht halten und bildet vermehrt Öl, um die Haut geschmeidig und beweglich zu halten. Damit geht meist auch eine Verhornungsstörung einher, da sich der Talg verkapselt. Durch mechanische Peelings wird die natürliche Schutzbarriere der Haut entfernt, es kann noch weniger Feuchtigkeit gebunden werden und das kann wiederum zu einer erhöhten Talgproduktion führen. Auch bei Akne und bei zu Pickeln neigender Haut sollte man ganz auf mechanische Peelings verzichten, da die Haut hierdurch zu stark gereizt würde.

Mimosenhäuten empfehle ich, nur einmal im Monat zu peelen und bei der Wahl des Peelings auf möglichst feine Schleifpartikel zu achten oder Peelings mit Jojobakügelchen zu verwenden.  Zudem solltet ihr darauf achten, dass Inhaltsstoffe im Peeling enthalten sind, die für empfindliche Haut geeignet sind, wie beispielsweise Aloe Vera, Algen, Jojobaöl oder Zitronenmelisse.

 

2) Chemisches Peeling

Chemische Peelings sind nicht mit harmlosen mechanischen Peelings aus der Drogerie oder gering dosierten Fruchtsäurepeelings im Kosmetikstudio vergleichbar, da sie eine reizende bzw. ätzende Wirkung auf die Haut haben. Mittels chemischer Peelings wird die oberste Hautschicht, die Epidermis abgetragen, daher ähneln sie fast einem chirurgischen Eingriff und gehören deshalb in die Hände von Fachpersonal wie eines Dermatologen. Chemische Peelings eignen sich zur Faltenbehandlung, zur Beseitigung von Pigmentflecken und zum Ausgleichen von Aknenarben.

Für chemische Peelings werden z.B. AHA, Fruchtsäuren oder Glykol- oder Milchsäure eingesetzt. Das Fruchtsäurepeeling ist dabei die schonendste Variante, da hierbei nur die oberste Hautschicht (Epidermis) weggeätzt wird.

 

Ich selbst habe noch kein chemisches Peeling ausprobiert, da ich mich mit dem Gedanken, Säure in meinem Gesicht zu haben, einfach nicht anfreunden kann. Das Risiko einer Verätzung oder Verbrennung ist mir hier einfach zu groß!

 

3) Enzym-Peeling

Ein enzymatisches Peeling ist wohl die gründlichste und schonendste Art des Peelens. Es wirkt leicht desinfizierend und reinigt die Haut nicht nur oberflächlich, sondern bis tief in die Epidermis hinein. Auch Verfärbungen auf der Haut können mit einem enzymatischen Peeling entfernt werden. Hierbei wird mit enzymhaltigen Pflanzensäften gearbeitet. Diese werden in Wasser angerührt und in Form von Masken verwendet. Bei den Wirkstoffen handelt es sich um Proteasen, also Enzyme, die Eiweiß spalten. Zu finden sind diese zum Beispiel im Melonenbaum (Papain) oder der Ananas (Bromelain). Sie sorgen dafür, dass abgestorbene Zellen in der Hornschicht der Haut gelockert und oberflächlich abgetragen werden. Die Einwirkungszeit beträgt dabei meist 10 bis 20 Minuten.

Enzympeelings sind insbesondere für fettige und unreine Haut geeignet, bei trockener Haut sollten sie nicht angewendet werden, da es die Haut zusätzlich austrocknet.

 

Ich habe selbst bis vor einigen Monaten das Cellucur Enzyme Foam Powder verwendet, konnte aber weder eine quietschsaubere Haut, noch sonst eine Verbesserung feststellen. Ich habe weder während des Peelings, noch hinterher einen nennenswerten Effekt in Form einer strahlenderen Teints feststellen können. Zur Zeit habe ich ja auch eher mit trockener Haut, als mit übermäßigem Ölglanz zu kämpfen... Bei den letzten beiden Anwendungen haben 7 Minuten Einwirkzeit allerdings ausgereicht, um mein Gesicht förmlich zu verbrennen. Meine Haut hat gebrannt, gespannt und war stark gerötet, so dass ich den Rest entsorgt habe...

 

4) Mikrodermabrasion

Die Mikrodermabrasion ist ein mechanisches Spezialverfahren. Mit Hilfe von Mikrokristallen wird die oberste Hautschicht abgetragen und die Zellerneuerung wird angeregt. Die Mikrokristalle (z.B. Kupfer) werden dabei mit Druck auf die Haut gestrahlt und danach wieder abgesaugt. Das Hautbild erscheint frischer und glatter. Die Mikrodermabrasion erzielt große Erfolge bei Aknenarben und Verhornungsstörungen.

Mit der Mikrodermabrasion bin ich schon vor ca. 10 Jahren in Kontakt gekommen, als das erste Kosmetikstudio in meiner Umgebung dieses Verfahren angeboten hat. Meine erste Kur hat ca. 5 Behandlungen umfasst und ich konnte dadurch eine erhebliche Verbesserung meines Hautbildes erzielen. Die ersten kleinen Fältchen auf der Stirn, vor allem aber meine Aknenarben im Kieferbereich die mir meine Altersakne hinterlassen hat, wurden deutlich reduziert. Eine paar Jahre später habe ich noch eine zweite Kur mit mehreren Behandlungen durchgeführt. Das Verfahren ist rein mechanisch (wie Sandstrahlen) und kann sehr gut dosiert werden. Hinterher fühlte sich die Haut wirklich gereinigt und straffer an und wirkte ebenmäßiger. Ich lasse die Behandlung inzwischen nur noch unregelmäßig durchführen und genehmige mir meistens im Frühjahr eine Mikrodermabrasion, um die Haut nach dem Winter von den alten Hautzellen zu befreien und zu erneuern. Die Preise für eine solche Behandlung liegen meist zwischen 50 -100 €.

Fazit

Ich habe mich nun wirklich lange Zeit mit dem Thema Peeling beschäftigt und bin für mich zu folgendem Ergebnis gekommen:

Chemische Peelings, wie z.B. mit Fruchtsäure machen mir Angst und kommen für mich nicht in Frage. Das Risiko einer Verätzung ist mir zu groß! Unter den klassischen mechanischen Peelings ist mir noch keins bekannt, das ich bei trockener Fetthaut selbst anwenden oder empfehlen würde. Und das erste und einzige Enzym-Peeling das ich bisher verwendet habe, hatte keinen spürbaren positiven Effekt aber den negativen, dass ich mir das Gesicht verbrannt habe.

Damit schließe ich das Kapitel Peeling vorerst für mich und begebe mich mal auf die Suche nach entsprechenden Reinigungsmasken oder anderen Alternativen. Sollte ich im nächsten Frühjahr wieder zur Mikrodermabrasion gehen, werde ich das Ergebnis auf jeden Fall in Vorher-Nachher-Bildern festhalten und euch berichten!

 

Welche Erfahrungen habt ihr mit Peelings gemacht? Gibt es ein Produkt das bei euch funktioniert und das ihr empfehlen könnt?

Kommentar schreiben

Kommentare: 8
  • #1

    Kirstin (Sonntag, 04 September 2016 11:45)

    Hallo Mimose,
    ich benutze wöchentlich das Enzympeeling Puder (für sensible Haut) von Kneipp. Damit habe ich sehr guter Erfahrungen gemacht. Es ist sehr sparsam im Verbrauch und meine Sicca-Haut verträgt es bei ca. 7 Minuten Einwirkzeit prima.

  • #2

    Mimose (Donnerstag, 15 September 2016 19:18)

    Hallo Kirstin,
    ich war ein paar Tage unterwegs, daher antworte ich erst jetzt! Vielen Dank für deinen Vorschlag! Nach meinem letzten Erlebnis habe ich mich nicht mehr an ein Enzym-Peeling getraut. Aber es ist gut zu wissen, dass es auch Enzym-Peelings wie das von Kneipp gibt, die sich mit unserer Sicca-Haut vertragen! Spürst du denn eine Wirkung des Peelings? Ich konnte bei meinem letzten Peeling ja irgendwie keine Wirkung feststellen... Da mich das Thema aber nicht losgelassen hat, habe ich doch noch ein Peeling entdeckt, das ich unbedingt ausprobieren musste und das ich euch demnächst vorstellen werde :)

    Viele Grüße
    Mimose

  • #3

    Emma (Mittwoch, 21 September 2016 19:08)

    Ich war heute bei der Kosmetikerin und habe die Diagnose bekommen... Nach einer Erstbehandlung heute, hat sie mir auch Mirodermabrasion empfohlen, die ich in knapp vier Wochen in Angriff nehmen werde. Es freut mich, hier zu lesen, dass das tatsächlich etwas bringt. Laut der Prognose der Kosmetikerin könnte bei mir eine einmalige Behandlung ausreichen. Ich habe auch ein kleines Set mit Pflegeprodukten gekauft, ich bin gespannt, ob es was bringt. Eigentlich möchte ich aber auch lieber Naturkosmetik verwenden, ich hatte bisher schon relativ viel auf NK umgestellt, das würde ich ungern komplett wieder durch konventionelle Produkte ersetzen. Ich werde ich nun mal weiter ins Thema eingelesen und mich bei dir weiter umschauen :) Vielen Dank für die vielen Informationen!

  • #4

    Mimose (Sonntag, 25 September 2016 12:49)

    Hallo Emma,
    herzlich willkommen auf meinem Blog! Ich hoffe, du findest einige hilfreiche Informationen und Anregungen für dich und hast Lust, dich hier weiter auzutauschen! Ich bin gespannt, wie dir die Microdermabrasion gefällt und ob du mit einer einmaligen Behandlungen bereits einen guten Effekt erzielen kannst. Insgesamt, bin ich beim Thema Peeling vorsichtiger geworden... Welche Pflegeprodukte hast du denn bei der Kosmetikerin bekommen? Mir ist bisher nämlich nur eine Serie für Seborrhoea sicca bekannt und nachdem ich die verwendet hatte, bin ich zur NK gekommen :)
    Viele Grüße
    Mimose

  • #5

    Kirstin (Donnerstag, 07 September 2017 17:08)

    Ein Jahr nach meinem Kommentar zum Enzym-Peeling von Kneipp kann ich sagen: es macht meine Haut einfach glatter und es entstehen weniger neue Unreinheiten. Ich benutze es weiterhin 1 mal wöchentlich und bin sehr zufrieden damit. Ich habe eine eher ölige Sicca-Haut und neige nicht so sehr zu trockenen Stellen sondern zu Unreinheiten, dagegen ist es prima.

  • #6

    Mimose (Donnerstag, 21 September 2017 17:21)

    Liebe Kirstin,
    danke für den Langzeit-Test :) Toll, dass du mit dem Peeling gut zurecht kommst! Vielleicht probiere ich das auch mal aus :) Meine Haut ist immernoch eher trocken und jetzt geht es schon wieder auf die kalte Jahreszeit zu...

    LG
    Mimose

  • #7

    Anna (Sonntag, 30 Mai 2021 16:06)

    Hallo!
    Bin erst vor kurzem auf diese Seite gestoßen und konnte meinen Verdacht, ebenfalls "stolze Besitzerin" einer Sicca-Haut zu sein, nun endlich bestätigt wissen. Vielen Dank für die vielen, tollen und hilfreichen Ratschläge und Produkttests!
    Nun zu meiner Frage: mir wurden von einer Kosmetikerin die Gesichtspflege-Pads von Jemako empfohlen. Dabei handelt es sich wohl um Mikrofaser-Pads. Sind diese überhaupt für Sicca-Häute geeignet?

    LG
    Anna

  • #8

    Mimose (Dienstag, 01 Juni 2021 21:08)

    Hallo Anna und willkommen im Club!
    Ich freue mich, dass du ein paar hilfreiche Tipps auf meinem Blog finden konntest!
    Ich kannte bisher nur die Reinigungsprodukte für den Haushalt von Jemako und wusste gar nicht, dass sie auch Gesichtspflege-Pads anbieten. Grundsätzlich spricht aus meiner Sicht überhaupt nichts gegen die Verwendung von Reinigungs-Pads, wenn man sie regelmäßig wechselt und gut reinigt. Für den Fall, dass du aktuell sehr trockene und schuppige Haut hast, kann es sein, dass die Fasern an den Hautschüppchen hängen bleiben und es sich unangenehm anfühlt. Nach der Beschreibung sind die Pads aber sehr weich, so dass sie sich nicht unangenehm anfühlen dürften. Für Sicca-Häute ist eine sanfte, aber dennoch gründliche Reinigung wichtig, die man natürlich auf unterschiedliche Weise erreichen kann. Toll finde ich zudem den Nachhaltigkeits-Aspekt der Pads! Ich würde sagen: Probiere die Pads aus und berichte von deinen Erfahrungen :) Vielleicht hole ich mir die Pads dann auch :)

    LG
    Mimose